Weil zurzeit auf europäischer Ebene laufend die Aufrüstungsdebatte geführt wird, muss man sich fragen, in wie weit europäische Männer wirklich bereit sind in einen Krieg zu ziehen. Ich denke, dass die Zivilbevölkerung in Europa keine Lust darauf hat für irgendwelche auswärtigen Angelegenheiten ihr Leben zu riskieren! Zudem ist die Technologie so fortgeschritten, dass diese dem Menschen weit überlegen und darum ein noch größeres Gefahrenpotential vorhanden ist. Ebenso finden viele politische Vorschläge keinen Anklang mehr in der Bevölkerung.
Wofür lohnt es sich also heute noch zu kämpfen? Im privaten Umfeld kämpfen wir ggf. um einen Partner (für die Liebe) oder für die Kinder. Manchmal ist der Mensch gefordert, für seine Gesundheit zu kämpfen. Bei diesen Beispielen stimmen noch viele damit überein, dass es sich lohnt hierfür zu kämpfen. Speziell bei der Gesundheit wird einem bewusst, wie lebenswert das Leben wirklich ist.
Differenzierter wird es, wenn es darum geht für die Wahrheit zu kämpfen, da diese durchaus schmerzvoll sein kann (mit einer bequemen Lüge lebt es sich scheinbar einfacher). Dennoch lohnt es sich für die Wahrheit zu kämpfen, macht doch nur die Wahrheit wirklich frei! Und nur diese Freiheit führt zu wahrer Selbstbestimmung. Folglich sind wir ohne dieser „wahren“ Freiheit großteils fremdbestimmt. Fremdbestimmt von übertragenen Glaubenssätzen, von manipulativen Informationen oder einseitiger Propaganda. Selbstbestimmung wiederum fordert auf, sich mit einem selbst auseinanderzusetzen. Dies beinhaltet Beziehungsmuster zu erkennen und eigene Verhinderungsmanöver zu durchschauen. Oder welche Schutzpanzer uns eigen sind? Nur im unmittelbaren Zugang zu unserem Wesenskern finden wir uns geborgen und erkennen, wofür wir unser Handeln und Tun einsetzen. Dann sind wir auch offen für Visionen und wahrhaftigen Spirit. Das (innere) Feuer brennt wieder, die Frage wofür es sich lohnt zu kämpfen, stellt sich dann auch nicht. Man folgt einfach diesem inneren Feuer – der inneren Instanz, die uns lebendig sein lässt. Es gibt auch Momente, in welchen wir sofort diese innere Instanz spüren und wissen welche Haltung wir einzunehmen haben. Ich glaube die Zeitqualität bringt immer mehr solche Momente mit sich und nur wer sich weit weg von seinem Wesenskern bewegt hat, tut sich in der Wahrnehmung seiner selbst schwer. Darum vertrauen wir darauf, uns von unserer inneren Instanz führen zu lassen – das bedeutet wahre Selbstführung.
Vollmond März 2025 – Helmut Wurdinger